Der Wecker klingelt. Heute ist es soweit. Endlich das erste Peitschenseminar 2022!
Der Blick aus der Fenster ernüchtert für eine Sekunde – Regen. Doch das Wissen, dass das niemanden, auf den man gleich treffen darf, vom heutigen Training abhalten könnte, bringt das Lächeln und die Vorfreude sofort nur noch stärker zurück.
Ankunft in Schwerin bei strahlendem Sonnenschein. Alte und neue Gesichter in den Räumen und auf dem Rasen vor dem Kampfkunstzentrum Schwerin. Die Atmosphäre gleichzeitig fröhlich wie knisternd.
Micha begrüßt uns alle und teilt in Gruppen ein, je nach Fortschritt. Im ständigen Wechsel gibt er uns Instruktionen – auf welche Weise genau solltest Du die Peitsche greifen, wie funktioniert dieser Hieb, welche Bewegung folgt auf die Vorangegangene in der ersten Form der Tibetan Wave. Ein Wechselspiel zwischen ausgelassener Stimmung und feurigem Ehrgeiz hat begonnen.
Arvid gibt immer wieder den Vorturner und zeigt uns, was er bereits alles erlernen durfte. Aufmerksam versuchen wir es ihm gleichzutun. Jetzt heißt es, nicht mehr nur auf Handgelenk, Taille, Arme, Haltung und die eigene Energie achten, sondern es kommen Schritte dazu. Warum funktioniert plötzlich das, was sonst kaum noch eine Herausforderung darstellt, nicht mehr? Da werden wir einige Zeit investieren müssen. Doch das Wetter schlägt um und der Regen zwingt uns, drinnen weiterzumachen.
Lasst die Spiele beginnen! Mehrere Herausforderungen sind vorbereitet: Auf einem Tisch steht ein Teelicht und darauf wird eine Metalldose platziert. Schlag nun mit möglichst Schmackes das Teelicht unter der Dose raus, ohne dass diese ebenfalls getroffen wird oder gar umfällt. Wenn Du das geschafft hast, versuch doch mal, mit deiner Peitsche den Deckel einer Wasserflasche abzuschrauben. Lass uns noch einen draufsetzen – während Micha mit Bierdeckeln wirft, verwandeln wir diese im Handumdrehen zu Konfetti, indem wir sie in der Luft mit unseren Peitschen zerfetzen. Das geht? Oh, und wie das geht! Die vorsichtige Zurückhaltung weicht mit jedem durch den Raum fliegendem Teelicht sowie jeder kleinen Pappexplosion und zurück bleiben Freude über das bisher Erreichte und Motivation, immer noch mehr zu lernen.
Kurze Pause zum Auftanken des Körpers und zum Teilen der bisherigen Erlebnisse untereinander. Gleich 3 Peitschenbauer sind heute vor Ort und beginnen enthusiastische Diskussionen über Material, Knüpftechnik und Ideen zu künftigen Projekten (“Hey, was genau braucht es, damit wir eine Whip anzünden und dann mit Feuer peitschen können?”).
Here comes the sun – Alles wieder nach draußen und schnell die Gelegenheit nutzen, die Peitschen auf volle Länge knallen zu lassen und die gelernten Moves zu verfeinern. Here comes the rain again – Na dann ab zum Spielen nach drinnen. Die 4 Stunden flogen nur so dahin und ließen uns erschöpft aber zufrieden zurück. Schade, dass es für heute schon vorbei ist aber wir durften so viel mitnehmen und vor allem wissen wir schon, im Juni gibt es das nächste Seminar und wir werden da sein, komme was wolle! Das Wetter kann uns nicht aufhalten! Nichts kann uns aufhalten! Denn: Where’s a whip, there’s a way!
Eve
PS: Hier gehts zu den Bildern des Seminars! (einfach anklicken)